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"Verfemt - Verfolgt – Verraten" - Lesung und Zeitzeugengespräch.
Horst Selbiger, Autor und Journalist, wurde im Jahr 1928 als Kind einer "gemischtrassigen Ehe" geboren; sein Vater war jüdisch, seine Mutter war es nicht. Aber auch als "Halb-Jude" war man geächtet, gehörte nicht mehr zur deutschen Gesellschaft dazu. Die Jugendjahre waren bestimmt von den Ereignissen der Reichspogromnacht des 9. November 1938, dem Hass auf Juden und der Zwangsarbeit im Rüstungsbetrieb. Durch den berühmt gewordenen Protest in der Berliner Rosenstraße entgingen Selbiger, sein Vater und sein Bruder knapp der Deportation ins Konzentrationslager - anders als viele weitere Mitglieder der Familie. In den Nachkriegswirren stand Selbiger vor der Frage, wo er, als "displaced person", eine echte Heimat finden könnte. Statt für die Emigration in die USA entschied er sich dann für ein Leben in der neu gegründeten Deutschen Demokratischen Republik. Das kommunistische Land barg nämlich für viele Verfolgte des Dritten Reiches die Hoffnung auf einen echten Neuanfang und ein Leben in Freiheit und Würde.
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